Hohenstein: Platzreifekurse auf dem Golfplatz am Hofgut...

Kursleiter Jochen Lupprian (links) hilft den Teilnehmern auf dem Golfplatz am Hofgut Georgethal, die Platzreife zu erlangen.Foto:  wita/Martin Fromme  Foto:  wita/Martin Fromme
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Manchmal scheint es wie verhext zu sein. Dann nimmt der Golfball einen direkten Weg vom Sandbunker in einen Teich. Bei Dirk Stein aus Breithardt, einem der Gewinner eines...

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HOHENSTEIN. Manchmal scheint es wie verhext zu sein. Dann nimmt der Golfball einen direkten Weg vom Sandbunker in einen Teich. Bei Dirk Stein aus Breithardt, einem der Gewinner eines Platzreifekurses, ist direkt der Abschlag „definitiv nass“ geraten, wie sein Trainer Jochen Lupprian auf dem Golfplatz am Hofgut Georgenthal sagt. Nun steht er zwei Schlägerlängen neben dem „Wasserhindernis“ und lässt seinen Ball „droppen“, also aus Schulterhöhe ins Gras fallen.

Jeder soll sich auf dem Golfplatz wohlfühlen

Das bedeutet für Dirk Stein laut Reglement einen Strafschlag. Doch „Spaß macht es schon“, beteuert er, wie die anderen der 25 Hohensteiner Bürger, die einen kostenlosen Platzreifekurs in Georgenthal machen – die meisten Plätze hat diese Zeitung verlost. Aller Anfang ist offenbar beschwerlich. „Da ist noch viel Zufall dabei. Nach einigen guten Schlägen gibt es wieder grottenschlechte“, gesteht Stein.

„Der Trainer hat gesagt: ‚Wenn man die Platzreife hat, kann man noch lange nicht Golf spielen‘ – und da hat er recht“, erzählt der Breithardter weiterhin. Richard Nömeier, der leitende Golflehrer in Georgenthal, findet es allerdings nicht schlecht, wenn Leute spontan zu seinem Sport finden. Zudem solle sich jeder wohlfühlen, deshalb beginne er „mit dem, was den Leuten am meisten Spaß macht: lange Bälle“. Die Voraussetzungen seien sehr unterschiedlich, denn „100 Spieler haben 100 verschiedene Körper-Staturen und 100 verschiedene Schwünge“. Beim Platzreifekurs stellt das Hofgut die passenden Schläger. Über 15 Trainingseinheiten geht es hin zu einer theoretischen Prüfung mit 30 Fragen und einer praktischen, bei der die Teilnehmer die drei Übungsbahnen jeweils drei Mal bespielen müssen.

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Peter Stein, Sohn von Dirk Stein, ist einer der jüngsten Kursgewinner. Auch er ist zufrieden – „man ist relativ viel in der Natur“ – und zugleich realistisch. „Es ist noch sehr viel Glück dabei“, ist dem 14-Jährigen bewusst. „Es sieht leichter aus, als es ist, es ist wesentlich komplizierter“, bestätigt Jörn Heßberg aus Born. „Man muss an vieles gleichzeitig denken. Dann wirkt der Schläger eher groß und der Ball relativ klein“, sagt er aus der Perspektive eines Anfängers, aber er sei „mega motiviert“.

Das Putten liege ihm bislang besser als die langen Schläge, hat Jörn Heßberg in seiner Zwischenbilanz erkannt. Wolfgang Dömel ergeht es da ähnlich. „Ich habe vorher Minigolf gespielt“, wo das Einlochen natürlich ebenfalls eine zentrale Rolle spielt. Da könne man ein bisschen was einbringen. Ansonsten sei der Unterschied immens, Abschläge über 150 Meter sind beim Minigolf natürlich undenkbar.

„Eine gewisse Steigerung“ der eigenen Leistungen spornt Wolfgang Dömel an. Wenn er in einem Jahr in den Ruhestand wechselt, könnte er die nötige Zeit haben und es sich überlegen, beim Golfsport zu bleiben. Außerdem ist die örtliche Nähe zur Anlage ein Pluspunkt: Dömel wohnt in Strinz-Margarethä. Und dank der kostenlosen Platzreifekurse schrecken auch Sandbunker und Wasser die Hohensteiner nicht.