„Für den SV 1919 Johannisberg beginnt nun ein neuer Abschnitt – das grüne Zeitalter!“ Verkündete Landtagsabgeordnete Petra Müller-Klepper, als am Samstag der neue...
JOHANNISBERG. „Für den SV 1919 Johannisberg beginnt nun ein neuer Abschnitt – das grüne Zeitalter!“ Verkündete Landtagsabgeordnete Petra Müller-Klepper, als am Samstag der neue Kunstrasenplatz des Fußballvereins eingeweiht wurde. Viele Jahre hat der Verein darum gekämpft von dem roten Hartplatz auf modernen Kunstrasen wechseln zu können. Lange war nicht klar, ob oder in welcher Form der Plan umzusetzen ist, sagte Vereinsvorsitzender Philip Joly.
Nach langwierigen Bemühungen und dank der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Verein war es dann Anfang Februar soweit, und die Bauarbeiten konnten beginnen. Gerade die AG Sportfeld Johannisberg habe daran einen großen Anteil gehabt, sagte Geisenheims Bürgermeister Christian Aßmann.
Bei 420 000 Euro haben sich die Kosten schließlich eingependelt, 20 000 Euro mehr als zu Beginn geschätzt. Joly: „Dafür haben wir jetzt aber auch eine weitere Kunstrasenfläche, die als Aufwärmfläche und als Spielfläche für die kleinen Fußballer genutzt werden kann.“ Als Pächter des Grundstücks war der SV auch Bauträger des Projekts, den Kredit über 300 000 Euro trägt jedoch die Stadt als Eigentümerin ab. Weitere 60 000 Euro kamen durch Fördergelder des hessischen Sportministeriums und des Landessportbundes zusammen. Aber auch „der Verein hat vorbildliche Eigeninitiative gezeigt“, lobte Müller-Klepper, „die Landesmittel in Höhe von 50 000 Euro sind deshalb bestimmt gut angelegt.“
1000 Stunden Eigenleistung haben sich gelohnt
Die restlichen 60 000 Euro hat der Verein selbst finanziert. Neben Rasenpatenschaften, Spenden und Einnahmen von Veranstaltungen haben laut Joly Sponsoren dazu beigetragen, dass das Vorhaben umgesetzt werden konnte. „Eine enorme Hilfe waren aber die Eigenleistungen der Vereinsmitglieder. In rund 1000 Arbeitsstunden haben sie Gräben gebaggert, Steine geschleppt, Pflaster gelegt und den großen Zaun gebaut,“ zählte der SV-Vorsitzende stolz auf.
Die Arbeit, so Joly, hat sich gelohnt. „Dieser Kunstrasen der neuesten Generation ist auch ökonomisch und ökologisch eine gute Investition: Die Pflege ist weniger intensiv, das Granulat wird besser gehalten und das viele Wässern, das beim Hartplatz nötig war, entfällt.“ Auch die Spieler sind begeistert: „Der Ball verspringt deutlich weniger und man kann Spielsituationen genauer planen“, erklärte Max (15), der in der B-Jugend des Vereins spielt. Positiv sei auch, dass es weniger Verletzungen gebe und man nach einem Spiel deutlich sauberer vom Platz gehe, wie er mit einem Grinsen hinzufügt. Die Kinder und Jugendmannschaften des SV nahmen gern auch die Hitze in Kauf, um den neuen Platz auf dem Hansenberg mit Freundschaftsspielen offiziell in Besitz zu nehmen. Der Vorsitzende des Sportkreis Rheingau-Taunus, Manfred Schmidt, hatte dazu auch einen Fußball mitgebracht, der – so der begleitende Wunsch – „immer nur ins gegnerische Tor trifft.“