Weihnachten in aller Welt

Bei der „Ladies XX-Mas-Nyght“ begeistern die Sängerinnen mit einem Mix aus Sketchen, Weisheiten und Gesang. Foto: DigiAtel/Heibel
© DigiAtel/Heibel

Die Show „Ladies XX-Mas-Nyght“ mit dem Motto „Weihnachten kann auch schön sein“ begeistert zahlreiche Besucher im KUZ in Eltville. Weitere Veranstaltungen folgen im Dezember.

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ELTVILLE. „A very merry Christmas and a happy New Year! Let's hope it's a good one without any fear. War is over, if you want it, war is over now.“ John Lennons und Yoko Onos „Happy Xmas“ beschloss die „Ladies XX-Mas-Nyght“ im Kulturzentrum Eichberg überraschend besinnlich. Rund zwei Stunden lang hatten Nanni Byl, Elke Diepenbeck und Annika Klar bei der schon vorab ausverkauften Premiere mit Schlagzeuger Rainer Dettling, Gitarrist Gulf Schmid und Kontrabassist Rolf Dreyer ein Feuerwerk zu dem Motto „Weihnachten kann auch schön sein“ entzündet. Junge und ältere Frauen und Männer stürzte der frische Mix aus Sketchen, Weisheiten und Gesang wechselweise in Lachanfälle und Jubelstürme. Pfiffig neu mit unterschiedlichsten Musikstilen interpretiert führten die Weihnachtslieder aus 200 Jahren in vielen Sprachen, samt skandinavischen oder fernöstlichen, rund um den Erdball. Doch mit dem Antikriegslied stimmte das Trio am Ende so hoffnungsvoll wie nachdenklich.

Die Show wird 2019 fortgesetzt

„Am 1. Dezember 2019 sind sie wieder da, das steht schon fest“, versprach Moritz Scheurenbrand vom KUZ-Team neuen und Stammbesuchern. Einig schwärmten sie schon in der Pause von der „super lustigen“, „anregenden“ und „niveauvollen“ Show. Die biete jedes Mal neue Ideen, Witze und Songs, erklärten langjährige Besucher aus dem ganzen Rheingau und darüber hinaus, warum sie immer wiederkommen. Dazu locke die Atmosphäre im KUZ. „Ladies Nyght“ fülle es seit gut 20 Jahren im Dezember „auch manchmal an zwei Tagen hintereinander“, bestätigte Scheurenbrand und verriet: Dass die Damen im KUZ gastieren, verdanke er der Freundschaft seines Vater zu Diepenbeck und Klar. Umgekehrt waren diese der Meinung, dass das immer volle Haus am KUZ liege. „Es ist bundesweit bekannt und ein Laden, wie ihn sich Künstler wünschen“, lobte Diepenbeck Betreuung, Organisation und Stimmung. Für die „Ladies“, die es seit 1992 mit der Band gibt, sei es Freude und Ehre, auf der Bühne, die viele Größen bespielen, aufzutreten. Seine neue Show hatte das Trio wieder seit April mit selbst kreierten und gemachten Kostümen und Utensilien entwickelt.

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Bevor sie unter anderem als riesige Geschenkpakete tanzten und mit Liedern von Russland und bis zur scheinbar bekifften Weihnacht in die Karibik führten, eroberten sie das Publikum erst in silbern glitzernden Roben, dann zum Beispiel in Küchenschürzen oder per Blockflöte mit dem Putzer als Schalldämpfer. „Jingle Bells“ mit anderem Text folgte mit Schnellball-Wattebäuschen, Xylophonen und Partyhütchen ein Medley amerikanischer Dudeltitel, die vor Kitsch und Glückseligkeit trieften. „Frosty, the snowman“ brachte das Trio als Salsa, bevor es existenzielle Fragen bei der Single-Weihnacht auf Kuba mit Barry Manilows „Guess there ain‘t no Santa Claus“ beantwortete oder zum Völlegefühl im Advent „In der Weihnachtsbäckerei“ rappte. Rührendes wie den alten französischen Hymnus zur Geburt des göttlichen Kindes und Dramatisches wie „Mary did you know“ löste sich im Schlagabtausch über Themen vom „veganenen Kichererbsenbraten“ bis zur „Selfness“ als „neuer Wellness“ auf, bevor singende Socken im flugs aufgestellten Puppentheater den Konsum am „most wonderful day of the year“ so karikierten, dass das Publikum Tränen lachte.