Rheingau: Bootsführer kennen oft die Regeln nicht

Weil der Bootsführer die roten Begrenzungstonnen nicht beachtete, lief vor zwei Jahren ein Sportboot auf der Krausaue auf Grund. Das Boot musste mit einem Kran aus dem Wasser gehoben werden. Archivfoto: Wasserschutzpolizei Rüdesheim:

Wasserschutzpolizei setzt sich zum Start der Saison mit den Wassersportlern zusammen.

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RHEINGAU. (bad). Die Wassersportsaison beginnt in Kürze. Anlass für die Wasserschutzpolizei in Rüdesheim sich mit den Wassersportvereinen, den ansässigen Schifffahrtsgesellschaften, der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung sowie dem Hessischen Landesverband Motorsport zusammenzusetzen und sich über Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr auszutauschen und zu überlegen, was zu tun ist. Denn auf dem Rhein passiert mehr, als eigentlich sein müsste. Vieles wäre vermeidbar, würden sich alle an die Regeln halten, so der Leiter der Wasserschutzpolizei Norbert Hübscher. Die Vertreter der Vereine, darunter die Rheingauer Ruder- und Kanuvereine und der Rüdesheimer Yachtclub haben nun die Aufgabe, ihre Mitglieder zu sensibilisieren.

Die Wasserschutzpolizei appelliert an die Wassersportler, vor dem Saisonstart, die Sport- und Segelboote technisch zu überprüfen. Hilfreich sei es auch, wenn die Vereine auswärtige Gäste auf die besonderen Vorschriften auf dem Rhein hinweisen. „Manche informieren sich nicht, sind schlecht ausgestattet und haben nicht mal einen Anker, den sie im Notfall werfen können“, so Hübscher. Noch Glück habe Anfang März ein Sportbootfahrer gehabt, der auf dem Weg nach Duisburg in der Dunkelheit mit dem Nahegrund Berührung hatte und manövrierunfähig zu Tage trieb. Eigentlich hätte er nach Einbruch der Dunkelheit ein Radar gebraucht. Dass ein Boot ab der Hochwassermarke I langsam fahren müsse und nicht so nahe am Ufer sowie zudem den Schiffsfunk mithören können muss, sei auch nicht jedem bekannt. Schließlich sei es auch wichtig, dass die Bootsführer mit den Signalen was anzufangen wissen.

Zu wünschen übrig lasse auch die gegenseitige Rücksichtnahme, erklärt Hübscher. Unter den Klappen der gerade anlegenden Fähre sei einmal ein Wassersportler durchgefahren und habe dem Fährführer damit einen gehörigen Schrecken eingejagt. Überhaupt nicht witzig sei es auch, mit Vollgas am Polizeiboot vorbeizufahren, das gerade ein Sportboot kontrolliert. Und wenn gerade 20 Kanufahrer auf Wandertour das Anlegen eines Schiffes unmöglich machen, berge auch das Konfliktpotenzial.

Für Ärger sorgen auch immer wieder die Jet-Bikes, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Mit den Wassermotorrädern darf nur auf ausgewiesenen Strecken gefahren werden, die auch den Wassersikfahrern vorbehalten sind. Erlaubt ist die Fahrt dorthin, nah am Ufer ständig rauf- und runterfahren und die Leute nerven ist es ausdrücklich nicht, so Hübscher.

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Neue Wache soll 2021 kommen

Die Wasserschutzpolizei wird am 27. April wieder Außenbordmotoren gravieren. Die ersten Motoren seien in diesem Jahr schon entwendet worden, so Hübscher.

Im nächsten Jahr wird die Wasserschutzpolizei für wahrscheinlich eineinviertel Jahre vom Ufer zur Landpolizei ziehen. Der schon lange angekündigte Umbau der Station am Hafen soll dann endlich in Angriff genommen werden. Im April 2020 ziehen die Mitarbeiter in Container auf dem Gelände der Polizeistation in Rüdesheim. Die Rückkehr in die umgebaute Dienststelle ist für den Sommer 2021 geplant.