Junge Musiker der „Opera et cetera“ begeistern in der Eltviller Kapelle St. Elisabeth: Die Bänke und die kleine Empore waren erwartungsgemäß bis auf den letzten Platz besetzt.
ELTVILLE. So bunt wie die Mischung an jungen Musikern der „Opera et cetera“ ist, so sind es auch die Konzerte der Gruppe mit wechselnder Besetzung. Eben diese Vielseitigkeit bewies das Ensemble jetzt auch wieder bei einem Konzert in der kleinen Kapelle St. Elisabeth.
Die Bänke sowie die kleine Empore der Kapelle waren erwartungsgemäß bis auf den letzten Platz besetzt und gegen 17 Uhr eröffnete das fünfköpfige Ensemble mit Christian Strauß am Klavier den Abend mit einem Tutti und begeisterte die Zuschauer somit gleich zu Anfang. Wie der Programmtitel „Himmel und Hölle, Liebe und Tod“ bereits suggerierte erwartete die Konzertbesucher an diesem Abend eine Reise durch verschiedene Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins. Programmdirektor Michael Blevins, der an diesem Abend auch die Moderation übernahm, sorgte mit seinem Wissen und seiner charmanten Art dafür, dass den Besuchern die thematischen Nuancen auch bei den fremdsprachigen Texten nicht entgingen.
Ob das gefühlvolle Duett „All I ask of you“ aus „Das Phantom der Oper“ von Koloratur-Sopran Jessica Fründ mit dem künstlerischen Leiter des Ensembles und Tenor Keith Ikaia Purdy oder der kraftvollen Darbietung der „Habanera“ aus Carmen von der Spinto-Sopranistin Marina Russmann, die Künstler überraschten immer wieder mit ihrer Stimmgewalt und Leidenschaft.
Doch schon im ersten Teil des Konzerts zeigte sich klar, dass das Publikum mehr als klassische Stücke erwarten durfte. So überraschte Bariton Pascal Mehl an diesem Abend unter anderem mit dem Lied Ol’Man River aus dem Musical „Showboat“ und der lyrische Bariton der Gruppe, Alex Winn, zeigte mit dem Titel „Maria“ und seinen beiden männlichen Kollegen, das auch Country-Musik zu ihrem Repertoire gehört. Dabei musste gerade Winn sich aufgrund einer Erkältung schonen und konnte nicht alle geplanten Parts übernehmen. Spontan war deshalb Pascal Mehl an diesem Abend dazu gestoßen, erklärte Petra Kießling von „Opera et cetera“. „Auch das macht dieses Ensemble so besonders“, führte sie aus, „es steht zwar ein Programm, doch dieses wird kurz vor dem Auftritt immer noch einmal feinjustiert, um das Beste heraus zu holen.“
Oper, Country und geistliche Musik
Und dieses Konzept geht auf. Mit der Unterstützung durch Pascal Mehl begeisterte das aus Hawaii, Texas, Jekaterinburg und Deutschland stammende Ensemble auch an diesem Abend wieder die anwesenden Besucher, die gar nicht genug klatschen konnten. Neben der bereits bunten Mischung aus Oper, Country oder Pop reihten sich an diesem Abend, passend zur Location, noch Stücke geistlicher Musik in das Repertoire mit ein. Besonders begeisterten Marina Russmann und Jessica Fründ hier mit dem „Abendsegen“ aus der Oper „Hänsel und Gretel“, welches gleich zwei Themen des Abends miteinander verband und durch den Abgang der beiden Frauen Hand in Hand eine besondere Noto bekam. Neben dem „Panis Angelicus“ gehörten zu diesem Teil auch Stücke wie „Crucifix - Come Unto Him“ von Faure oder das „Ave-Maria“ aus „Otello“. Gerade das so feinfühlig angepasst Programm und das vielseitige Repertoire sorgten die jungen, professionellen Musiker kaum enden wollenden Applaus.