Machbarkeitsstudie für Mittelrheintal wird vorbereitet

(bad). Die Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn ist zuversichtlich: Einen Zeitraum von zehn bis 15 Jahren bis zum Bau eines...

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RHEINGAU. (bad). Die Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn ist zuversichtlich: Einen Zeitraum von zehn bis 15 Jahren bis zum Bau eines Rheintal-Tunnelsystems von St. Augustin bei Bonn bis nach Mainz-Bischofsheim hält der Vorsitzende Willi Pusch für realistisch. Allerdings müsse dafür das Planungs- und Genehmigungsverfahren zum Bau von Großprojekten in Deutschland beschleunigt werden. Pusch begrüßt, dass das Bundesverkehrsministerium endlich die Machbarkeitsuntersuchung zum Bau des Tunnels „auf den Weg gebracht hat“.

Ganz so optimistisch klingt die Auskunft aus dem Bundesverkehrsministerium nicht. Zwar kommt von dort die nicht ganz neue Information, dass eine Machbarkeitsstudie vorbereitet wird. In Auftrag gegeben ist sie allerdings noch nicht. Im ersten Halbjahr 2020 soll das geschehen, teilt die Pressestelle mit, die im Bundesverkehrsministerium jetzt „Neuigkeitenzimmer“ heißt. Der Rahmen für eine vertiefte technische Untersuchung der Güterstrecke Mittelrheintal werde derzeit mit den betroffenen Ländern abgestimmt. Parallel werde derzeit die Ausschreibung für die Prognose vorbereitet. Das Ministerium sieht zwar die hohe Belastung der Eisenbahnstrecken im Mittelrheintal und hebt auch die Bedeutung des Korridors für den Güterverkehr hervor, macht aber auch keinen Hehl daraus, dass eine Machbarkeitsstudie zum jetzigen Zeitpunkt nur deshalb schon in Auftrag gegeben wird, weil das Ministerium mit „außergewöhnlich langen Planungs- und Realisierungszeiten“ für diese Achse rechnet. Deshalb soll auch ein längerfristiger Prognosehorizont berücksichtigt werden, wie das Neuigkeitenzimmer mitteilt.

Der Lärmschutz wird also noch länger ein Thema im Mittelrheintal bleiben. In den nächsten Jahren werden auch im Rheingau weitere Schienenstegdämpfer eingebaut und Lärmschutzwände installiert.

In der jüngsten Sitzung des Beirates für ein leiseres Mittelrheintal erläuterte der Leiter Umwelt und Lärmschutzbeauftragte der Deutschen Bahn, Andreas Gehlhaar, das inzwischen 90 Prozent der Güterzüge der Deutschen Bahn leiser fahren. Ab Ende 2020 dürfen nur noch die Wagen mit umgerüsteten Bremsen auf dem deutschen Schienennetz rollen.