Eltville. Vor 20 Jahren schrieb die Eltvillerin Maria Jäger eine Rittergeschichte über ihren fünfjährigen Neffen als deren Held. Sie blieb zunächst in der Schublade liegen...
ELTVILLE. Es war vor etwa 20 Jahren, dass Maria Jäger überlegte, was sie ihrem Neffen Maximilian zu Weihnachten schenken könnte. Der damals fünfjährige Junge liebte Ritterburgen, Rüstungen und Schwerter über alles. So kam die Eltvillerin auf die Idee, ein Buch über ihren Neffen zu schreiben – genauer gesagt über einen kleinen Ritterssohn namens Maximilian Pfiffikus, der mit seinen Eltern und seiner Schwester Charlotte auf der Marksburg am Rhein bei Braubach lebt und allerhand Abenteuer erlebt. Mit seinem Fohlen Hippokrates zum Beispiel oder mit der Köchin „Dicke Berta“.
„Am Anfang habe ich meine Geschichte selbst mit Fotos der Marksburg illustriert und das Ganze im Copyshop mit einer Spiralbindung binden lassen“, erinnert sich die Autorin. Personalisierte Kinderbücher seien damals gerade in Mode gekommen. Für ihr Vorhaben habe sie extra einen Tagesausflug zur Marksburg unternommen, um zu recherchieren und das Innere der Burg auf Fotos zu dokumentieren.
An Weihnachten konnte Jäger ihrem Neffen dann das Werk überreichen: Maximilian war der Held ihrer Geschichte. Außerdem kamen seine Eltern vor und seine jüngere Schwester Charlotte, die übrigens das Patenkind von Maria Jäger ist.
Ein Exemplar hob sich die Eltvillerin damals auf und dachte sich: „Eigentlich müsstest du da noch mal mehr daraus machen.“ Dann gingen die Jahre ins Land und die Geschichte wartete in der Schublade.
Doch vor zwei Jahren kam Jäger wieder auf die Idee, sie könne ihre Geschichte über den kleinen Ritter ja zusammen mit der Deutschen Burgengesellschaft weiterentwickeln und in den Burgläden auslegen. „Ich wollte das Mittelalter kindgerecht erklären“, beschreibt die Autorin ihre Motivation. Also ließ sie einen Experten der Marksburg die Fakten checken und suchte sich außerdem über das Internet eine Illustratorin, die Schlüsselszenen der Rittergeschichte in bunten Zeichnungen darstellen sollte. Die Zusammenarbeit mit Illustratorin Sabine Marie Körfgen klappte gut. „Über die Zeit der Zusammenarbeit hat sich eine richtige Brieffreundschaft entwickelt“, erzählt Jäger. Anschließend suchte sich die Autorin eine Druckerei, die bei der Auswahl der Papierstärke und des Formats beratend zur Seite stand. Im August konnte das Werk dann in den Druck gehen.
Filigrane Zeichnungen ergänzen die Erzählung
Die filigranen Zeichnungen ergänzen die Rittergeschichte sehr kindgerecht. „Zwar spielt meine Geschichte im Mittelalter, sie soll aber eigentlich ein Märchen sein, das die Phantasie der Kinder anregt“, sagt Jäger, die beim Schreiben immer wieder von ihrer Schwester ermuntert wurde. Sie ist gestorben, während die Maxi-Geschichte geboren wurde. Deswegen hat Jäger ihr das Buch gewidmet und eine Zeichnung ihrer Schwester, die sie als junges Mädchen zeigt, auf der Rückseite abgebildet.
Wie die Tage auf der Marksburg ausgesehen haben könnten, das erzählt Maria Jäger auf 43 Seiten. Das Buch ist geeignet für Kinder ab vier Jahren. Es ist erhältlich in der Buchhandlung Untiedt in Geisenheim, in der Bücherstube Lauer in Eltville und in der Buchhandlung Markus Idstein in Oestrich.
Als ihr Neffe Maximilian, heute 25 Jahre alt, das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt, sei er „sehr gerührt“ gewesen.
Von Laura Jung