Weitere Immobilie an der Bad Schwalbacher Fußgängerzone wird...

In dem 1650 erstmals erwähnten Gebäude Ecke Kirchstraße/Brunnenstraße soll demnächst ein Bistro eröffnen.  Foto: wita/Martin Fromme  Foto: wita/Martin Fromme
© Foto: wita/Martin Fromme

Ein Bistro mit Wohlfühlcharakter wollen Frank und Simone Kreuzberger im Frühsommer in der früheren Eisdiele in der Kirchstraße 1 eröffnen. Anfang des Jahres hat...

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BAD SCHWALBACH. Ein Bistro mit Wohlfühlcharakter wollen Frank und Simone Kreuzberger im Frühsommer in der früheren Eisdiele in der Kirchstraße 1 eröffnen. Anfang des Jahres hat Kreuzberger, der auch Geschäftsführer der Heimbacher Centra Immobilien GmbH ist, das frühere Hotel „Zum Hirschen“ erworben. Den Anstoß für sein privates Engagement in seiner Heimatstadt gehe auf das kontinuierliche Werben des Vereins „Ein Herz für Bad Schwalbach“ zurück, sagt der Investor.

Fotos von leer stehenden Gebäuden gemacht

Wenn jeder, der ein Herz für Bad Schwalbach und das nötige Geld habe, ein Gebäude saniere, würde sich das Stadtbild ruckzuck ändern – das habe Vereinsvorsitzender Hans-Georg Böcher einmal bei einem Vereinstreffen gesagt, erzählt Frank Kreuzberger. „Das hat mich beschäftigt.“ Er sei daraufhin bewusst durch die Stadt gelaufen, habe Fotos von leer stehenden Ladenlokalen gemacht, sich schließlich für das Haus an der Ecke Kirchstraße/Brunnenstraße entschieden und den bisherigen Eigentümer am Ende für den Verkauf gewinnen können.

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Der Anbau, in dem die Eisdiele untergebracht war, ist bereits weitgehend entkernt. Tonnen an Material habe man entsorgt, berichtet Kreuzberger. Die Pläne hat er selbst gezeichnet. Gespräche mit dem Denkmalschutz hätten ergeben, dass die Fenster vergrößert werden können. Der Eingang soll in die Mitte des künftigen Bistros, weiter in Richtung Fußgängerzone, verlegt werden. Inzwischen liegt die denkmalschutzrechtliche Genehmigung vor, „damit wir die Chance haben, im Rahmen der Landesgartenschau eröffnen zu können“.

Bauingenieur Kreuzberger, der sein Geld überwiegend mit Neubauprojekten verdient, pflegt mit der Neuerwerbung seine „Leidenschaft für das Alte“ und sein Faible für gutes Essen („guter Kaffee, guter Käse, guter Schoppen…“). Er stellt sich vor, dass ein Ort entsteht, der ein Lebensgefühl vermittelt – „einen schönen Ort in Bad Schwalbach, wo man gerne hingeht“. Das Bistro, dessen Name nach der Adresse „Kirch 1“ lauten soll, will er mit seiner Frau zunächst selbst betreiben – um sicherzugehen, dass die dahinter steckende Philosophie umgesetzt wird. Die Küche solle gute regionale Produkte verwerten, wünscht sich der Investor. Oft liege in der Einfachheit die Qualität. Dank „richtiger“ Ernährung sei er trotz einer Rheumaerkrankung quasi schmerzfrei, erzählt Kreuzberger. Das habe „der ganzen Familie gezeigt, welchen großen Einfluss das Essen auf unser Wohlbefinden hat. Dieses Wissen soll auf jeden Fall das Angebot beeinflussen.“

Weitere Veränderungen an der Immobilie seien nicht geplant, betont er. Der kleine Bekleidungsladen solle ebenso bleiben wie die vier vermieteten Wohnungen im Haupthaus. Dessen Fassade will der neue Eigentümer vorerst nicht verändern. Langfristig soll sich das Gebäude aber dem historischen Original annähern, das im 18. Jahrhundert ein Hotel und bis ins 20. Jahrhundert eine Metzgerei beherbergt hat.

Sogar im Anbau gebe es historische Substanz und liebevolle Details, die man wieder hervorholen könne, freut sich Kreuzberger. Der Balkon solle nach dem Vorbild historischer Fotos rekonstruiert werden.