Sportler des Rheingau-Taunus-Kreises in Bad Schwalbacher...

Landrat Frank Kilian versucht sich während der Sportlerehrung auf dem Einrad.Foto: wita/Martin Fromme  Foto: wita/Martin Fromme

„Sportvereine haben eine gesellschaftspolitische Bedeutung. Das Sozialsystem würde sonst in Schieflage geraten“, betont Manfred Schmidt, der Vorsitzende des Sportkreis...

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BAD SCHWALBACH. „Sportvereine haben eine gesellschaftspolitische Bedeutung. Das Sozialsystem würde sonst in Schieflage geraten“, betont Manfred Schmidt, der Vorsitzende des Sportkreis Rheingau-Taunus.

Unter den 287 Geehrten, die bei der Sportlerehrung des Rheingau-Taunus-Kreises in der gut gefüllten Halle der Nikolaus-August-Otto-Schule gewürdigt werden, ist die gesamte Bandbreite des Vereinslebens vertreten. Neben den Einzelsportlerinnen und -sportlern sowie den Ehrenamtlichen im Hintergrund werden auch mehrere Teams ausgezeichnet.

Spektrum der Erfolge ist groß

„Gerade dort werden auch Werte vermittelt, die für die Gesellschaft prägend sein sollten, wie Respekt, Teamgeist oder Verantwortungsgefühl“, lobt Landrat Frank Kilian (parteilos). Das Spektrum der Erfolge, die im Jahr 2017 erreicht worden sind, ist groß.

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Da sind deutsche Meisterschaften im Speerwurf von Lilly Urban (TV Bermbach), im Rhönrad-Turnen von Kira Homeyer (SV Neuhof) und im Taekwondo von Peter Reintgen (TG Eltville) errungen worden.

Lotte Stöhr (TG Niedernhausen) ist in Berlin Deutsche Turnfestsiegerin im Schwimmen geworden und auch auf internationaler Ebene konnten Erfolge gefeiert werden. Etwa bei einem fünften Platz von Doris Reiche (TB Eltville) im Damendoppel bei den Badminton-Senioren-Weltmeisterschaften in Indien, beim ersten Platz von Wladislaw Halan (SG Laufenselden) bei den Europa Cup Meisterschaften im Kickboxen der Kinder oder von Hans-Michael Würdinger (SV Falke Dasbach) beim Mannschaftseuropameistertitel mit der Perkussionspistole.

In Schieflage gerät angesichts solcher Bilanzen lediglich Frank Kilian, als er sich probeweise auf ein Einrad setzt. „Das hat gezeigt, wie schwierig das ist“, freut sich Sarah Gelking über den Versuch des Landrats. Denn bei der Kür, die ein Quartett der SG Orlen im Rahmenprogramm der Sportlerehrung auf die Bühne bringt, sieht es selbst dann spielerisch leicht aus, wenn Lars Ungethüm rückwärts unter den Armen seiner Mannschaftskameradinnen hindurch fährt.

In den leiseren Musikpassagen hört man hin und wieder die Kommandos von Ramona Ungethüm, die dafür sorgt, dass gleichzeitig angefahren oder gegriffen wird. Seit drei Jahren fährt das Team in der Formation, zu der noch Felicia Heiligendorff gehört. Im vergangenen Jahr haben sie den vierten Platz bei den Deutschen Meisterschaften erreicht, fahren nun aber in der höchsten Altersstufe und sehen sich damit stärkerer Konkurrenz gegenüber. Einen größeren Kraftakt hat auch Bogenschützin Sarah Soffner in diesem Jahr vor sich. Denn sie zielt jetzt auf Hindernisse, die 40 Meter entfernt sind.

Konzentration und Körperspannung

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Mit dem Sport angefangen hat sie vor zwei Jahren, als sie ein gemeinsames Hobby mit Vater Mario gesucht hat. Von Anfang an ist sie dabei erfolgreich gewesen und im vergangenen Jahr sogar Vize-Hessenmeisterin geworden.

„Ich mag den Turniersport und reite auch“, erläutert die Zwölfjährige. Konzentration und Körperspannung brauche sie für beide Sportarten. Am Wochenende gehen Vater und Tochter dann oft gemeinsam zum Bogenschießen. Ein gutes Beispiel dafür, wie Breitensport die Basis für sportliche Spitzenleistungen bieten kann.