Dass die Kreisstadt schon diesen Sommer an die Veranstaltungsathmosphäre der Landesgartenschau anknüpfen kann, gilt in der Zukunftsdiskussion als vorrangiges Ziel.
BAD SCHWALBACH. Zahlenmäßig ungebrochen ist das Interesse der Bad Schwalbacher an der Mitarbeit für ein Stadtleitbild. Auch zum zweiten Forum zur Erarbeitung des Zukunftskonzepts kamen etwa 80 Bürger. Ziel ist, den Schwung der Landesgartenschau aufzunehmen, die Stadt für ihre Einwohner lebenswerter und für ihre Gäste attraktiver zu machen.
Fünf Arbeitsgruppen beackern Themen wie Tourismus und Veranstaltungen, Verkehr, Familien und Stadtbild. Für die sechste, noch inaktive Arbeitsgruppe (Vereine, bürgerliches Engagement) sucht die bislang einzige Interessentin Mitstreiter.
Vorschlag: den Vereinsring reaktivieren
Die Gruppe mit Schwerpunkt Veranstaltungen/Kultur/Freizeit spricht sich dafür aus, als Veranstaltungskoordinator den Vereinsring wieder zu aktivieren. Priorität habe ein jährlich wiederkehrendes Sommerprogramm und ein dauerhafter Anlaufpunkt für Bürger und Gäste. Die Gruppe denkt dabei an den Kurweiher.
„Wir brauchen einen Weinstand am Kurweiher und der muss im Sommer schon da stehen“, so Oliver Roos, der erste Gruppenergebnisse vortrug. Eine abwechselnde Bewirtung durch Vereine am Wochenende sei für den Anfang denkbar. Am Kurweiher könnte zudem die Holzterrasse als Bühne für Veranstaltungen dienen. Eine automatisch einrollbare Überdachung in Leichtbauweise hat die Gruppe schon mal als Computeranimation dargestellt und will sich auch um Angebote und Sponsoren dafür kümmern.
Die Opernakademie könne sich eine große Open-Air-Veranstaltung vorstellen, so Roos, die Opera Piccola Opernfestspiele mit Orchester. Für die Kurhausvermietung wünscht man sich weiterhin Vereinstarife. Aus dem Plenum kam außerdem der Wunsch, das Kurhaus-Café wieder zu öffnen.
Die Stadt solle das LGS-Motto „Natur erleben. Natürlich leben.“ dauerhaft übernehmen, lautet ein weiterer Vorschlag. Für Motto und Logo seien bereits die Rechte gesichert, berichtete Bürgermeister Martin Hußmann (CDU), er selbst sei der Urheber von beidem. Die AG Marke/Marketing/Tourismus sucht derweil nach Inhalten für ein zukunftsweisendes Markenbild, wie Uly Foerster berichtete. „Grün und Frisch reicht nicht aus.“
Fünf Handlungsfelder hat die Gruppe definiert, die sich um Stadtbild, Wohnen und Gastronomie kümmert. Die Stadt müsse grüner und sauberer werden, so Sprecher Andreas Ruck. Die historische Stadt wolle man erhalten, Leerstände ermitteln und nutzbar machen, mit Investoren (Gastronomie, Hotels) reden. Die Gruppe möchte Kommunen besuchen, die Vorbilder sein könnten. Die AG Familie/Soziales hat sich vorgenommen, die vielen Hilfsangebote in einem Ratgeber zusammenzufassen. Sie möchte Jugendparlament, Seniorenbüro und Nachbarschaftshilfe in ihre Diskussion einbeziehen.
Verkehr, Wirtschaft und Digitalisierung verfolgt eine weitere AG. Weniger Verkehr vor allem in der Adolfstraße, bessere Busverbindungen und eine Bahnanbindung ist Teil ihrer Vision für Bad Schwalbach in fünf bis sieben Jahren.
Ein Fest zum Jahrestag der Landesgartenschau
Eine Vision rief auch Hans-Georg Böcher in einem Gastbeitrag über die bisherigen Sanierungserfolge des Vereins „Ein Herz für Bad Schwalbach“ in Erinnerung. Er warb für die Idee seines Vereinskollegen Frank Kreuzberger für ein Kunsthaus am Gummibahnhof. Der Verein wirbt zudem weiterhin um Mitglieder und Sponsoren.
Knapp 230 Mitglieder zählt unterdessen der Förderverein Landesgartenschau, davon 80 Aktive, wie Vorsitzender Karl-Heinz Petry berichtete. Der Förderverein Landesgartenschau plant – ein Jahr nach der LGS-Eröffnung – am 28. April ein großes Fest im Kurpark.