Bad Schwalbacher Verein „Ein Herz für Bad Schwalbach“...

Das Juweliergeschäft in der Brunnenstraße 35 hat seinen historischen Balkon wiedererhalten. Auch Säulen, Kapitelle, Fenster und Sockel werden restauriert.Foto: wita/Martin Fromme  Foto: wita/Martin Fromme

(red/sus). Blinde Fensterscheiben, leer stehende Geschäfte, verwaiste Häuser, bröckelnde historische Fassaden: Seit Jahren schon beherrscht dieses deprimierende Bild einen...

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BAD SCHWALBACH. (red/sus). Blinde Fensterscheiben, leer stehende Geschäfte, verwaiste Häuser, bröckelnde historische Fassaden: Seit Jahren schon beherrscht dieses deprimierende Bild einen Teil der Brunnenstraße, die einst in der ganzen Länge ihre internationalen Gäste zum Flanieren, Shoppen und Einkehren lud. Inzwischen tut sich erkennbar etwas in der Bad Schwalbacher Oberstadt. Davon zeugen frische Farben, Gerüste und Handwerker.

Besonders freut das den 2015 gegründeten Verein „Ein Herz für Bad Schwalbach“, der mit Rat, Tat und Geld dazu beitragen möchte, dass Bad Schwalbach wieder ansehnlicher wird. Gleich mehrere Investoren, lokale und externe, sind in der Brunnenstraße engagiert. „Dort schlug schließlich einst das Herz der Kernstadt. Wenn hier neues Leben einkehrt, dann strahlt das sofort auf die ganze Stadt aus“, glaubt Vorsitzender Hans-Georg Böcher. Wichtig sei, Aufbruchsstimmung zu verbreiten.

Neben dem Pilotprojekt des Vereins, der fast fertigen Sanierung der Geschäftsfassade des Juweliers Haser (Brunnenstraße 35), begleiten die ehrenamtlichen Sanierungshelfer weitere Baustellen. Sie vermitteln Fördermittel oder geben Geld aus Vereinsmitteln für Vorhaben frei. Sie steuern Expertise bei, denn im Fachbeirat sitzen Denkmalschützer und Architekten, die auch mal einen Gestaltungsvorschlag ausarbeiten können.

Im „Quellenhof“ soll Gastronomie entstehen

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Wenige Hausnummern neben dem Juweliergeschäft wird in der Brunnenstraße 23 das ehemalige „House Albert“ ebenfalls mit Zuschüssen des Vereins saniert. Hier sollen im März die noch dunklen Fenster einheitlich als weiße Stulpfenster (Echtholz) ausgewechselt werden. Die störende Blechbedachung wurde entfernt, die Fachwerkfarbe wird künftig hellgrau sein.

Inzwischen hat auch der Eigentümer des 1892 erbauten „Quellenhofs“, ein Rechtsanwalt aus München, den Verein um Unterstützung bei der Fassadensanierung gebeten, wie Uly Foerster von „Ein Herz für Bad Schwalbach“ berichtet. Im Eckhaus Kirchstraße 1/Brunnenstraße, das der Geschäftsführer der Bad Schwalbacher Centra Immobilien GmbH, Frank Kreuzberger, zusammen mit seiner Frau erworben habe, sei nach einer Sanierung eine neue gastronomische Nutzung geplant. Die Centra GmbH und die Familie Kreuzberger engagieren sich ebenfalls im Verein und seinem Fachbeirat.

Den Besitzer gewechselt hat auch das frühere „Haus zum Rappen“ (Brunnenstraße 47). Es soll laut Verein unter seinem früheren Hotelnamen „Wiener Hof“ durchgängig saniert werden.