Manchmal werden Frauenträume schon vor einer Hochzeit wahr. Beim König-Ludwig-Tanzfestival in Michelbach feiern einige Freundinnen auch den Junggesellinnenabschied von Anke...
MICHELBACH. Manchmal werden Frauenträume schon vor einer Hochzeit wahr. Beim König-Ludwig-Tanzfestival in Michelbach feiern einige Freundinnen auch den Junggesellinnenabschied von Anke Berger (bald Schultz) aus Panrod. Und wer ist der Favorit dieses Abends? „Die Atzmann-Tornados“, ruft Vanessa Kirchhoff aus Kettenbach – bei denen seien schöne Männer und aufregende Tänze garantiert.
Der Wunsch geht in Erfüllung für diese treuen Zuschauerinnen – „wir sind jedes Jahr an allen drei Tagen hier“. Die Atzmann-Tornados wiederholen ihren Vorjahressieg im Kostüm feuriger Italiener. Die großartige Choreografie zaubert südländisches Flair in ein Festzelt voller bayerischer Insignien. Am Ende eines gewittrigen Tages herrscht Treibhausklima im Brühl, jeder Tanzschritt wirkt schweißfördernd.
Eine siebenköpfige Jury entscheidet
Hinter den Atzmann-Tornados platzieren sich die Löschenroder Schoppegarde mit ihrer Nummer „Skandal um Rosi“ sowie die Formation „Sixpack“ aus Wernborn, die sich als „Glücksfeger“ in Szene setzt. Über die Rangfolge entscheidet eine siebenköpfige Jury, besetzt mit Fachleuten in Sachen Tanz und Unterhaltung. Die Zuschauer dürfen jedoch ebenfalls nicht nur klatschen und johlen.
Wie alle Jahre wird nämlich ebenfalls ein Publikumspreis vergeben. Und den sichert sich eine heimische Gruppe, die nach den Worten des Moderatoren-Duos Nadine Dietrich und Bernd Westbomke eine „absolute Premiere“ erlebt. Die „Äbberayders“ vom TuS Rückershausen treiben vorwiegend die Besucherinnen auf die Bänke, und dies nicht erst, als gegen Ende einige Textilien in ihre Richtung fliegen.
Vorher leitet eine Elfe den Auftritt der „Äbberayders“ ein. Kernige Kerle in kurzen Latzhosen widmen sich danach der Holzverarbeitung, schlagen Räder und zeigen Hebefiguren, ehe sie zum Beachvolleyball übergehen und Zugabe-Rufe ernten. Insgesamt sehen die Gäste im voll besetzten Zelt elf Gruppen, die am Wettbewerb teilnehmen. Aus dem Untertaunus sind noch die „Tutus“ von den Michelbacher Fassenachtsfreunden mit dabei, sie präsentieren einen Tanz zum Motto „Kindheitsträume“.
Kurzfristige Absagen sogar noch am Vortag
Eigentlich hatte Bernd Westbomke vom gastgebenden „No Ma’am Club“ ein Turnier mit 15 männlichen Teams geplant. Doch dann gingen fünf kurzfristige Absagen ein – zwei sogar erst am Vortag der Veranstaltung. „Das war der Worst Case“, wundert sich der erfahrene Organisator. Keine tanzspezifischen Unfälle lagen vor; mal hatte jemand beim Fußball die Stollen ins Gesicht gekriegt, mal war einer über eine Bordsteinkante gestürzt.
Betroffen war auch die „Men-Show“ der Gockel aus Hahn. Sieben Ensembles bestreiten das Rahmenprogramm, angefangen mit den „Glücksbärchis“ vom No Ma‘am Club in ihren putzigen Strampelanzügen. Bei den weiblichen Formationen tanzen aus dem Untertaunus „Incitation“ aus Wambach und die „Springer Hüpfer“. Party-Musik folgt im aufgeheizten Zelt, in dem nicht nur Wünsche von Brautgesellschaften wahr werden.