Mutmaßlicher Sexualstraftäter sitzt in Untersuchungshaft

aus Blaulicht

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Eine geschlossene Pforte in einer Justizvollzugsanstalt.

Der 34-Jährige aus Marburg-Biedenkopf, der in mehreren Bundesländern Mädchen missbraucht haben soll, befindet sich hinter Gittern. Eine Haftrichterin ordnete jetzt die U-Haft an.

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Wiesbaden/Marburg-Biedenkopf. Nachdem die Polizei am Donnerstag auf der Suche nach einem mutmaßlichen Sexualstraftäter einen 34-Jährigen in dessen Wohnung im Kreis Marburg-Biedenkopf festgenommen hatte, ist der Beschuldigte am Freitag der zuständigen Haftrichterin des Amtsgerichts Marburg vorgeführt worden. Diese erließ den von der Staatsanwaltschaft Marburg beantragten Haftbefehl, unter anderem wegen des dringenden Tatverdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie des Herstellens kinderpornographischer Inhalte, jeweils in mehreren Fällen.

Der Beschuldigte befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Das gaben die Staatsanwaltschaft Marburg, das Hessische Landeskriminalamt und die Polizeipräsidien Mittel- und Nordhessen in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt.

Die Behörden hatten die Bevölkerung am Mittwochabend zur Mithilfe bei der Suche nach dem bis dahin nicht identifizierten Mann aufgerufen, der Mädchen im Alter von elf bis 15 Jahren schwer sexuell missbraucht haben soll. Nach dem Fahndungsaufruf gingen laut einer Pressesprecherin des LKA mehr als ein Dutzend Hinweise ein. Drei von ihnen deuteten auf den nun festgenommenen Mann hin. Bereits am Donnerstag um 11.20 Uhr erfolgte die Festnahme. 

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Bei dem Beschuldigten handele es sich um einen 34-Jährigen, der bislang nicht polizeilich in Erscheinung getreten ist. Er trat bei seinen Opfern unter dem Namen „Boris“ auf. Dabei handelt es sich um ein Pseudonym, wie die Polizei bestätigte. Im Anschluss an seine Festnahme durchsuchten Ermittler die Wohnung.

Ein Opfer stammt aus Mittelhessen

Die Polizei geht davon aus, dass sich die Missbrauchsfälle im Landkreis Marburg-Biedenkopf, in Wiesbaden, im Schwalm-Eder-Kreis, in Nordrhein-Westfalen sowie dem Saarland ereignet haben. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen stammt eines der Opfer aus Mittelhessen.

Der Tatverdächtige soll von Mitte November 2022 bis Mitte Mai 2023 über mehrere Internetplattformen und Messenger-Dienste, darunter „Snapchat“, Kontakt zu Kindern und Jugendlichen – alle weiblich – aufgenommen und sexuelle Inhalte mit ihnen ausgetauscht haben. Der 34-Jährige soll seine Opfer unter anderem dazu aufgefordert haben, sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen und ihm hiervon sowie von sich selbst in sexuell motivierten Posen Fotos beziehungsweise Videos zu schicken. Zudem soll sich der Beschuldigte in mehreren Fällen mit den von ihm kontaktierten Mädchen getroffen und gegen Geld oder Geschenke sexuelle Handlungen an ihnen vorgenommen haben.

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Mögliche Opfer können sich weiterhin an das Polizeipräsidium Nordhessen per Telefon wenden unter 0800-1108801 sowie 0561-910-4444.