Eine 66-Jährige aus Fronhausen bei Marburg vereitelt einen Telefonbetrug und führt die Polizei zu einem Täter aus Wiesbaden. Der Jugendliche ist bereits polizeibekannt.
Fronhausen. Eine 66-jährige Frau aus Fronhausen im Kreis Marburg-Biedenkopf hat am Mittwoch einen Betrugsversuch erfolgreich abgewehrt und damit der Polizei ermöglicht, einen der Betrüger festzunehmen. Die Seniorin erkannte die Masche sofort, als sie gegen 13.50 Uhr einen verdächtigen Anruf erhielt. Die Betrüger behaupteten, ihre Tochter sei in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt und bräuchten eine Kaution von 40.000 Euro, um eine Haft abzuwenden. Das teilt die Polizei mit.
Obwohl die Dame sofort wusste, dass es sich um einen Betrug handelte, ging sie auf das Gespräch ein und informierte gleichzeitig unbemerkt die Polizei. Da sie kein Bargeld zur Verfügung hatte, bot sie eine hochwertige Armbanduhr und Schmuck als Zahlungsmittel an. Bei der geplanten Übergabe am vereinbarten Treffpunkt griff die Polizei ein und nahm den Geldabholer fest. Es handelte sich um einen 14-jährigen Jungen aus Wiesbaden, der bereits der Polizei bekannt war. Mangels ausreichender Haftgründe wurde der Jugendliche nach den erforderlichen Maßnahmen an seine Erziehungsberechtigten übergeben. Die Ermittlungen, insbesondere gegen die Hintermänner des Betrugs, dauern an.
Telefonbetrug: Polizei gibt Tipps
Die Polizei nutzt diesen Vorfall, um erneut auf die Gefahren von Telefonbetrug hinzuweisen. Sie rät Bürgern, bei Anrufen, die um Geld oder persönliche Daten bitten, misstrauisch zu sein und das Gespräch sofort zu beenden. Darüber hinaus sollten sie sich nicht unter Druck setzen lassen und niemals vertrauliche Informationen preisgeben. Bei Verdacht auf Betrug empfiehlt die Polizei, unabhängig zurückzurufen und dabei niemals vom Anrufer mitgeteilte oder auf dem Display angezeigte Nummern zu verwenden. Weitere Hinweise und Tipps zum Schutz vor Betrügern am Telefon finden Sie unter www.polizei-beratung.de
Die Polizei bittet darum, diese Informationen weiterzuverbreiten und insbesondere ältere Menschen zu informieren, wie sie sich bei solchen Anrufen verhalten sollten.