Meinung

Carolus: Katzensprache

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Redaktion
Zum Wohl! Karl der Große grüßt Ingelheim.
© schwarze-Blanke

In unserer Glosse „Carolus“ erzählen wir kleine Begebenheiten aus dem Alltag. Der Inhalt ist nicht immer bierernst zu nehmen.

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Meine Katze ist im Sommer elf Jahre alt geworden. Auffällig ist, dass sie in den letzten Monaten mehr tote Mäuse auf die Fußmatte legt als in den letzten zehn Jahren zusammen. Ich weiß, ich weiß. Die schön drapierten und in Einzelteile zerlegten Mäusekadaver gelten in der Katzensprache als Liebesbeweis. Die Menschen sollen das Anbieten der Jagdbeute als kleines Geschenk betrachten und als Zeichen, dass die Katze den beschenkten Menschen als ihr Zuhause akzeptiert hat. Ich versuche wirklich diese vermeintlich liebevollen Gesten wertzuschätzen, während ich zweimal in der Woche einen Mäusekopf von der Fußmatte entferne. Aber langsam zweifele ich an dieser Theorie. Wenn mich mein Haustier wirklich so gern hat und liebt, wieso tut es dann immer so, als würde es mich nicht kennen, wenn wir uns zufällig auf der Straße vor dem Haus begegnen?!