In unserer Glosse „Carolus“ erzählen wir kleine Begebenheiten aus dem Alltag. Der Inhalt ist nicht immer bierernst zu nehmen.
Es ist nichts Neues, dass die digitale Welt immer mehr mit der realen verschmilzt – und doch staune ich manchmal, was heutzutage schon möglich ist. Gestern ließ sich das Fenster in meinem Schlafzimmer plötzlich nicht mehr richtig schließen. Eines der Scharniere klemmte, das Fenster blieb trotz allem Rütteln daran noch einen schmalen Spalt offen. Eine Weile ließ sich das Problem ignorieren, dann war ich es leid. Ich schrieb eine Nachricht an meinen Mitbewohner, ob er sich bitte mal mein Fenster anschauen könnte. In letzter Hoffnung versuchte ich noch einmal, das Fenster mit allem Schwung zu schließen – und siehe da: Es ließ sich problemlos verriegeln. Der allseits bekannte Vorführeffekt scheint demnach auch digital zu wirken. Mein Mitbewohner erhielt genau zwei Minuten nach meiner ersten Nachricht eine weitere: „Hab´s doch hinbekommen. Sorry.“