Wallau: Weihnachtskonzert von „Soundwerk“

Eine faszinierende Lichtshow bietet Soundwerk beim weihnachtlichen Konzert in der Wallauer evangelischen Kirche. Foto: Vollformat/Volker Dziemballa
© Vollformat/Volker Dziemballa

Der junge Wallauer Pop- und Gospelchor tritt zweimal in der ausverkauften evangelischen Kirche auf.

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WALLAU. Erst zwei Jahre alt ist der Wallauer Pop-und Gospelchor „Soundwerk“ und schon so beliebt, dass beide Konzerte unter dem Motto „Soundwerk goes Christmas“ komplett ausverkauft waren. „Das ist unglaublich“, freute sich Chorleiter Jonathan Hofmann.

Zum Start der Proben im September herrschten draußen über 30 Grad. „Damit wir trotzdem in Stimmung kommen, haben unsere Kinder für uns einen Weihnachtsbaum auf ein großes Plakat gemalt“, erzählte der Vorsitzende Ralf Rohrbach.

„Your Love Keeps Lifting Me Higher and Higher“, „Breath of Heaven” oder „Nobody like Jesus“: Gospel, bekannte Radiotitel und moderne geistliche Popmusik sollten den Besuchern einen entspannten und besinnlichen Abend in der Vorweihnachtszeit bescheren. „In der fantastischen Atmosphäre der evangelischen Kirche Wallau wollen wir gemeinsam feiern, singen und auch ergreifende Momente erleben“, lud Hofmann ein. Das ist gelungen. Zur Atmosphäre trug die farbige Ausleuchtung der Kirche bei. Und natürlich die Musik. Die Weihnachtslieder und Choräle kamen teils in einem neuen Gewand daher. Tolle Arrangements für die Band sorgten für völlig neue Hörerlebnisse. So hatte Jonathan Hofmann etwa den aus dem Weihnachtsoratorium von Bach bekannten Choral „Wie soll ich dich empfangen“ gemeinsam mit seiner Band rund um den Soundwerk-Pianisten Rainer Wahl mit einer modernen Begleitung unterlegt. Ein interessantes Crossover-Projekt.

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Mit Hofmann hat der Chor einen Leiter gefunden, dessen Herz für die klassische und für die Pop- und Gospelmusik schlägt. Der studierte Schulmusiker und Dirigent arbeitete unter anderem intensiv mit dem Mainzer Professor Ralf Otto zusammen, in dessen berühmten Bachchor Mainz er als Assistent fungierte. „Neben Professionalität, Zielstrebigkeit, eigener Freude und Liebe zur Musik ist Singen vor allem eine intensive Darstellung von Wort und Gefühl. Wenn ein Chor gemeinsam Musik authentisch darstellen möchte, bedarf es einer kollektiven und dennoch individuellen Auseinandersetzung. Wenn dieser Spagat gelingt, begeistert Musik“, erläuterte Hofmann.

Und genau das vermag er seinem Wallauer Chor zu vermitteln. Hier und da fehlte es vielleicht noch etwas an differenzierter Spritzigkeit. Die Freude an der Musik und die Intensität, mit der der Chor agierte, sprangen jedoch sofort auf das Publikum über. Gänsehautmomente erzeugten die Auftritte der Solisten wie Antje Schneider, vor allem wenn nach einem solistischen Beginn der Chor dazu einsetzte. Die Solisten entstammen alle dem Chor und werden professionell von einem Vocal-Coach begleitet. Das musikalische Programm wurde zudem gewürzt durch besinnliche Geschichten und Texte, die zum Nachdenken anregten.

„Nach acht tollen Pop- und Gospelworkshops in der evangelischen Kirchengemeinde Wallau war klar, wir wollen einen eigenen Chor“, erläuterte Rohrbach. Mit rund 40 Mitgliedern hat Soundwerk Wallau im Januar 2018 angefangen, mittlerweile hat der Verein bereits 51 aktive Mitglieder. „Wir sind eine tolle, engagierte Gemeinschaft“, unterstrich Rohrbach. Singen bedeute für ihn, wie auch das Joggen, einen Ausgleich zum Alltag. „Zum Runterkommen“, so Rohrbach.

Von Eva-Maria Homann