Gospel und geistlichem Pop

Ein abwechslungsreiches Konzert des Chors SoundWERK begeistert das Publikum in der evangelischen Kirche.

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WALLAU. Erst im Januar 2019 wird Soundwerk ein Jahr alt. Trotzdem begeisterte schon jetzt das schnell ausverkaufte erste abendfüllende Konzert des neuen Wallauer Chors mit breit gefächertem Gospel und geistlichem Pop in der evangelischen Kirche.

Dass die fast 50 Wallauer, Mainzer, Wiesbadener, Nackenheimer, Bodenheimer, Guntersblumer, Wormser und Hanauer im so anspruchsvollen wie abwechslungsreichen Programm perfekt harmonierten, kam nicht von ungefähr. Viele der 23 bis 70 Jahre alten Sängerinnen und Sänger hatten an den jährlichen Gospel-Workshops des Schulmusikers und Chorleiters Jonathan Hofmann teilgenommen. Obwohl Pfarrer Gerhard Hofmanns Sohns zwar mittlerweile unter anderem den Mainzer Oratorien- und Kammerchor leitet, erfüllte er die Bitte, statt Workshops einen festen Chor anzubieten. Er feierte ein fulminantes Premiere-Konzert.

Darbietung ermöglicht ein Innehalten und genießen

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Das „Ereignis“, das Soundwerk bot, erstaunte sogar Pfarrer Hofmann: „Das geht in die Geschichte ein“, wünschte er sich, dass der Chor „weiterwirkt“. Das hofften alle Besucher, die jedes Lied lange und lange bejubelten, und Chorleiter Hofmann versprach es. Er verglich das Konzert mit dem Innehalten und Genießen beim Wandern während der Proben. Ihn freute, wie das Konzert die Idee, die hinter dem Chor und Gospel steht, auf das Publikum übertrug: „Singen macht frei.“

Das verdeutlichte schon der Beginn des Konzerts, das Pianist Rainer Wahl, Bassist Frank Thiede und Johannes Böhm am Schlagzeug begleiteten. Von einer einzigen Lampe angestrahlt sang Anita Wolf in der ansonsten dunklen Kirche den Beginn von „Joy to my soul“. Auf ihr „to me“ zog der Chor ein. Erst als er hinter Wolf eine wogende vielstimmige Menge am Altar bildete, erleuchteten bunte Lichter die Kirche. Solistinnen überhöhten nach dem gemeinsamen „Never let me go“ jedes Lied: Elena Brandenburg zum Beispiel „Majesty Halleluja“, mit Vanessa Brandenburg „All of me“ und diese noch die Zugabe „In the name of Jesus“, Wolf „Let me fly“ oder Caro Molkenthin „Hosanna“ und „Let God arise“. Antje Schneider intonierte nicht nur „I‘m willing to go“, sondern auch mit Bea Meyer-Paula „Precious to me“. Linda Hetterich sang außer „Bless the Lord“ im Duett mit Inke Stagier-Will „God gave me a song“. Profi-Sängerin Vanessa Katz, die auch alle anderen Solisten als Stimmbildnerin schult, setzte ein Highlight mit „Licht in uns“.

Als Hofmann vor Katz‘ Auftritt den „traurigen Moment im Konzert“ ankündigte, kicherte und applaudierte das gesamte Publikum: Er habe sich durchgerungen, den Ermahnungen seiner Frau zu folgen und die Soloparts geeigneteren Stimmen zu überlassen. Angesichts der Begeisterung, die der Abend entfachte, erklärte Hofmann den Zuhörern: „Sie können direkt bei uns anfangen.“ Mitbringen müsse man zur wöchentlichen Probe (ab Januar wieder im Gemeindehaus) „vor allem Spaß am Singen und ein wenig Zeit für uns.“