Der neu gegründete Wallauer Gospelchor „SoundWERK“ hat sich in der evangelischen Kirche vorgestellt. Das Ensemble sorgte für einen Gottesdienst der besonderen Art.
WALLAU. Der neu gegründete Wallauer Gospelchor „SoundWERK“ hat sich im Rahmen eines Gottesdienstes in der evangelischen Kirche offiziell vorgestellt. Unter der Leitung von Jonathan Hofmann entstand Ende vergangenen Jahres die Idee, einen eigenen Chor aufzubauen, der die Tradition der erfolgreichen Pop- und Gospelworkshops in der evangelischen Kirchengemeinde fortsetzt. „Hier hatte eine Gruppe von Menschen einen Traum“, sagte Pfarrer Gerard Hofmann im Rahmen des Gottesdienstes. „Und dieser Traum ist wahr geworden.“ Am 27. Januar 2018 wurde SoundWERK mit schon damals mehr als 40 Mitgliedern gegründet. Die Kirchengemeinde stellt seitdem Räumlichkeiten für die Probe zur Verfügung.
Die Soli beeindrucken
Am Sonntag sorgte SoundWERK für einen Gottesdienst der besonderen Art, der auch die Konfirmanden begeistert haben dürfte, die an diesem Abend der Gemeinde vorgestellt wurden. Mit der Darbietung verschiedener Gospelgesänge, die mit auffälligen Lautstärken- und Dynamikwechseln sowie eindrucksvollen Soli umgesetzt wurden, zeigte der Chor sein Können. Pfarrer Hofmann nutzte die kirchliche Liedform dann auch als Leitthema der Messe: „Gospel drücken Träume aus.“ Im konkreten Fall seien es „Träume von einer neuen Welt, einer neuen Gesellschaft“.
Am Beispiel von Friedensnobelpreisträger Martin Luther King skizzierte er, wie solche Visionen „die Welt in Bewegung setzen“ können: King habe von Anfang an „einem großen Ziel entgegengearbeitet“, ohne sich von Widerständen einschüchtern zu lassen. Mit grenzenloser Zuversicht habe er jederzeit die Meinung vertreten, die unterdrückten Afroamerikaner würden „eines Tages frei werden“. Das berühmte Lied „We Shall Overcome“ trägt genau diesen Geist der US-Bürgerrechtsbewegung in sich. Am Sonntagabend wurde es in den Wallauer Gottesdienst eingebaut. „Dieser Glaube hat Veränderungen bewirkt, die zu diesem Zeitpunkt undenkbar waren“, sagte Hofmann und spielte auf die im Anschluss voranschreitende Auflösung der Rassentrennung an. „Träume verändern die Welt.“
Diesen Mechanismus übertrug Hofmann auf die heutige Welt: Klimawandel, globale soziale Ungleichheiten oder die Flüchtlingssituation – wieder sind Visionen von einer besseren Welt nötig. „Was ist nur möglich, wenn wir unseren Träumen wirklich nachgehen?“, fragte der Pfarrer. Was, wenn die Gospel wirklich Realität werden?
SoundWERK wurde am Ende des Abends mit donnerndem Applaus verabschiedet. Schon die inspirierende Geschichte des Chors führt vor Augen, was beim beharrlichen Verfolgen eines Traums erreicht werden kann. Auf dem Kirchenvorplatz wurde mit der gesamten Gemeinde auf die Gründung des Vereins angestoßen. Und einmal mehr wurde hoffnungsvoll in die Zukunft geblickt: „Gemeinsam können wir es schaffen – auch wenn es etwas kostet.“