Antenbrink wirbt für passiven Schallschutz

Flörsheims Bürgermeister Michael Antenbrink (Mitte) beim Protest gegen die Fluglärmbelastung in Berlin. Foto: Hans Dieter Erlenbach

Bürgermeister demonstriert in Berlin für ein besseres Fluglärmschutzgesetz und meldet sich in der Diskussion mit Bundestagsabgeordneten zu Wort.

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FLÖRSHEIM/BERLIN. Kaum eine andere Stadt wird so tief von in Frankfurt landenden Flugzeugen überflogen wie Flörsheim. Grund genug für Bürgermeister Michael Antenbrink, am Mittwoch an der Demonstration vor dem Berliner Reichstag teilzunehmen und sich später in der Diskussion mit Bundestagsabgeordneten zu Wort zu melden.

Klimaanlagen oder programmierbare Fenster

Der bisherige passive Lärmschutz reiche nicht aus, um die Menschen wirksam vor Lärm zu schützen. Deshalb müsse Flughafen Fraport in den Einflugschneisen für eine vernünftige Klimatisierung der Räume sorgen. Entweder durch den Einbau von Klimaanlagen, oder aber durch programmierbare Fenster, die abends um 23 Uhr selbsttätig öffnen und um 5 Uhr in der Frühe wieder automatisch schließen. „Das Fluglärmschutzgesetz vernachlässigt den passiven Schallschutz“, klagte der Bürgermeister. Die Menschen müssten wieder ein Stück Lebensqualität zurückbekommen. Obwohl seine Stadt von Verspätungsflügen nach 23 Uhr nicht betroffen ist, beklagte Antenbrink die konsequente Missachtung des Nachtflugverbots durch Fluggesellschaften wie Ryanair oder Condor. Derzeit gebe es jeden Monat mehr als 200 Verspätungslandungen.

Auch die Stadt Hochheim war bei den Aktionen in Berlin durch Ernst Willi Hofmann vertreten, ihrem Beauftragten für Flughafenangelegenheiten. Der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom Juni, der noch einmal die Kernpunkte für neue gesetzliche Regelungen (Nachtruhe für stadtnahe Flughäfen von 22 bis 6 Uhr, tagsüber Grenzwerte unter Berücksichtigung der Lärmwirkungsforschung) enthält, wurde in der Sitzung des Parlamentskreises an die drei Co-Vorsitzenden übergeben.