Idsteiner Bürger beim dritten Diskussionstreffen zum Thema...

aus Ultranet im Idsteiner Land

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In regelmäßigen Abständen macht die Bürgerinitiative Ultranet auf die Problematik der geplanten Gleichstromtrasse aufmerksam.Foto: Bl  Foto: Bl
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Zum Thema „Chancen gegen Ultranet“ lud die Bürgerinitiative (BI) Niedernhausen/Eppstein in die Niedernhausener Autalhalle ein. Über 220 Bürger folgten der Einladung, um...

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IDSTEINER LAND/EPPSTEIN. Zum Thema „Chancen gegen Ultranet“ lud die Bürgerinitiative (BI) Niedernhausen/Eppstein in die Niedernhausener Autalhalle ein. Über 220 Bürger folgten der Einladung, um sich über die Möglichkeiten einer optimierten Leitungsführung durch Erdverkabelung oder durch lokale Leitungsverschwenkungen zu informieren und sich an der Diskussion sehr engagiert zu beteiligen.

Sebastian Strunck (BI) stellte kurz die Arbeit und die nach seiner Ansicht Erfolge der Bürgerinitiative vor. Er stellte heraus, dass er wegen der bestehenden Gesetzeslage zwei Wege sehe, gegen Ultranet vorzugehen: den politischen und den juristischen Weg. Strunck sagte, dass die beiden Bundestagsabgeordneten der Berliner Regierungsfraktionen aus dem Rheingau-Taunus-Kreis, Klaus-Peter Willsch (CDU) und Martin Rabanus (SPD), Landrat Frank Kilian (parteilos) sowie einen Bürgermeister und einen Vertreter der Bürgerinitiativen der betroffenen Kommunen am 19. April zu einem Gespräch in den Reichstag nach Berlin eingeladen hätten.

Möglichkeit der Erdverkabelung

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Thema des Gesprächs solle sein, ob und wie eine etwaige Teilgesetzesänderung möglich sei, um die Möglichkeit der Erdverkabelung beim Projekt Ultranet mit aufzunehmen. Am Gespräch teilnehmen würden auch Vertreter des Bundestagsausschusses für Wirtschaft und Energie und der Regierungsfraktionen sowie des Wirtschaftsministeriums.

Bürgermeister Joachim Reimann (CDU) aus Niedernhausen hob hervor, dass das Ultranet-Vorhaben ein Problem der gesamten Region sei, und dass das gemeinsame Vorgehen der Kommunen Hünstetten, Idstein, Niedernhausen und Eppstein wichtig und erfolgversprechend sei. Reimann betonte, dass er die Einladung der Bundestagsabgeordneten Willsch und Rabanus annehmen werde. „Zusätzlich wird die Gemeinde Niedernhausen auch die Möglichkeiten des Einspruchs auch mit Vorschlag alternativer Trassenführung im laufenden Genehmigungsverfahren der Bundesfachplanung ergreifen und mit rechtsanwaltlicher Hilfe begleiten. Sollte es in der Folge des Genehmigungsverfahrens zu einer juristischen Auseinandersetzung kommen, erwarte ich einen harten Kampf.“ Er sei bereit, auch diesen letzten Weg zu gehen, um für Niedernhausen eine ausgewogene und für alle akzeptable Trassenführung, zum Beispiel Erdverkabelung, zu erreichen.

Ist die vorgesehene Umrüstung zulässig?

Die Genehmigungslage und Legitimität der bestehenden Trasse war danach der Schwerpunkt der Ausführung des FDP-Bundestagsabgeordneten Alexander Müller. Müller führte aus, dass eine Planfeststellung der jetzt bestehenden Leitung zur Zeit des damaligen Umbaus gesetzlich nicht erforderlich gewesen wäre.

Offen bliebe aber nicht nur, ob die eingetragenen Grunddienstbarkeiten den jetzigen Ausbauzustand tatsächlich auch abdeckten, sondern auch, ob die jetzt vorgesehene Umrüstung mit der neuen Technik zu einer Hybridleitung zulässig sei. Auf eine Gesetzesänderung zu drängen, wie vorgesehen, sei wohl die beste Möglichkeit aus der Misere herauszukommen. Er verwies darauf, dass die Politik sich einig sei, die Gesundheit der Bürger zu schützen, insbesondere in diesem Fall, in dem die gesundheitlichen Risiken auch nach Aussage des Bundesamtes für Strahlenschutz noch nicht abschließend beurteilt wären.