Die Stimmung in der Aula der Freiherr-vom-Stein-Schule ist bestens. Nach und nach treten die Teilnehmenden der zwölften Ausgabe der Eppsteiner Saxdays auf die Bühne, um zu...
EPPSTEIN. Die Stimmung in der Aula der Freiherr-vom-Stein-Schule ist bestens. Nach und nach treten die Teilnehmenden der zwölften Ausgabe der Eppsteiner Saxdays auf die Bühne, um zu präsentieren, was sie sich von Freitagabend bis Sonntagmorgen erarbeitet haben. Begleitet von der dreiköpfigen Saxdays-Band spielen sechs Teilnehmerinnen und zwei Teilnehmer den „Hard March“, den ihr Workshop-Leiter David Beecroft eigens für dieses Wochenende arrangiert hat. Eine Welturaufführung, die von Beginn an durch ihr spannungsvoll-treibendes Wesen geprägt ist.
Dann jedoch legt die Rhythmus-Sektion einen Gang zu und verwandelt den bislang geraden Takt in ein afrikanisches Pattern. Nach und nach nutzen alle acht Bläserinnen und Bläser die Gelegenheit, ihre Instrumente vom Sopran-Saxofon bis hin zur Bass-Klarinette im Solo-Spiel zu Gehör zu bringen.
Die Musik fühlen stärkt den Klang
Auf das Resultat ist ihr Workshop-Leiter zu Recht stolz. „Ich bin begeistert und überrascht, dass es so gut geworden ist“, kommentiert David Beecroft anschließend. Nachdem er im Workshop zunächst durch die Stücke gegangen sei, habe er den Teilnehmenden vermittelt, dass sie mit ihrem Atem keinen großen Druck aufbauen müssen, um einen kraftvollen Klang zu erzeugen. „Entspann Dich und lass ihn erblühen“, erläutert der Wahlberliner sein Credo. Um das improvisierte Spiel zu stärken, lässt er die Musiker sich Töne im Geist vorstellen und diese dann auf dem Instrument greifen, zunächst ohne sie zu spielen. Beim letzten Ton gilt es dann zu überprüfen, ob der gedachte Klang tatsächlich mit dem gegriffenen übereinstimmt. Über Augen, Ohren, Hände und Geist nutzt David Beecroft insgesamt vier Wege, um die Vorstellung für einen Klang zu stärken. Bei den Saxdays vermittelt er dieses Wissen erstmals. Neu ist auch die Besetzung der Saxdays-Band mit Sascha Wild am Schlagzeug und Christoph Spendel am Keyboard. Lediglich Bassist Max Mörke hat bereits in den vergangenen Jahren zur Besetzung gehört. „Der traurige Anlass dafür ist der Tod von Detlev Biedermann. Ich vermisse ihn sehr, er ist mein ältester Weggefährte“, erläutert Saxdays-Organisator, Ralph Schmidt. Ein Trost sei ihm jedoch, dass die Familie mit Hilde Singer-Biedermann und Laura Biedermann dennoch musikalisch vertreten ist.
Beim Eröffnungskonzert unter der gewohnten Leitung von Ralph Schmidt präsentiert das Ensemble beim Abschluss, was es während des Wochenendes unter der Leitung von Gastdirigent Peter Klohmann erarbeitet hat. Die übrigen knapp 40 Teilnehmenden, die zum Teil aus Hamburg, München oder der Schweiz angereist sind, haben mit Ralph Schmidt improvisiert, bei Gernot Dechert Soul studiert, mit Leandro Saint-Hill kubanische Rhythmen geübt oder eben bei David Beecroft gelernt, wie man ganz entspannt einen schönen Klang erzeugt.