"Peek & Cloppenburg" kommt zurück nach Gießen

"P&C" kehrt an seinen alten Standort im Seltersweg 40 zurück. Foto: Friese

Kai Laumann und Hauke Weller kaufen das "Peek & Cloppenburg"-Gebäude im Seltersweg in Gießen. Der Modekonzern kommt mit neuem Sortiment zurück.

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GIESSEN. Sorgenfalten. Angesprochen auf die beiden großen Leerstände im Seltersweg war das in den vergangenen Jahren die fast schon typische Reaktion von Innenstadtakteuren. Doch nachdem "Faber & Schnepp" bereits vor einigen Tagen den Kauf der sogenannten "The Sting"-Immobilie bekannt gegeben hat, ist nun auch das "Peek & Cloppenburg"-Gebäude kein Leerstand mehr. Denn Kai Laumann und Hauke Weller haben die Immobilie mit ihrer Projektentwicklungsgesellschaft HAKA gekauft. Und die beiden Geschäftsführer präsentieren bereits einen prominenten Mieter: "Peek & Cloppenburg" kommt nach Gießen zurück und eröffnet im Frühjahr 2022 eine neue Filiale am alten Standort.

"Zunächst schwebte uns eine Umnutzung des Gebäudes mit mehreren unterschiedlichen Nutzern vor. Hierzu hatten wir auch schon einige sehr gute Gespräche geführt. Doch bereits während dieser Gespräche kam eine andere Idee auf, und es gelang, 'Peek & Cloppenburg' als Mieter der gesamten Fläche zu gewinnen. Das erschien uns die attraktivste Lösung für die Gießener Innenstadt und ein guter Deal für die ganze Stadt zu sein", sagt Laumann. "Wir freuen uns, dass sich ein lokaler Investor für die Innenstadt starkmacht und so großen Erfolg mit der Wiederbelebung des 'P&C'-Gebäudes hat", erklärt Markus Pfeffer, Geschäftsführer des BID Seltersweg. Es sei ein "tolles Signal" für die Innenstadt, dass ein großes Unternehmen wie "Peek & Cloppenburg" erkannt habe, dass Gießen ein wichtiger Standort sei. Innerhalb eines Jahres sei es gelungen, die beiden großen Leerstände zu befüllen, rekapituliert Pfeffer die Gesamtentwicklung.

"Frische Ideen"

Das Verkaufshaus im Seltersweg 40 habe "Peek & Cloppenburg" ursprünglich 1991 eröffnet und bis Ende August 2019 betrieben, informiert der Konzern in einer Mitteilung. Im Zuge der Rückkehr werde die Verkaufsfläche vergrößert und das Angebot um Herrenmode erweitert. "Auf rund 3200 Quadratmetern wendet 'Peek & Cloppenburg' sein neues Flächenkonzept an, das nach und nach an allen Standorten des Modeunternehmens umgesetzt wird. Die Herrenabteilung wird sich im Unter- und Erdgeschoss des Hauses befinden, die Damenmode im ersten und zweiten Obergeschoss. Auch Boden, Decke und Licht werden nach dem neuen Konzept modern und ansprechend gestaltet. Im Fokus stehen dabei das Wohlbefinden der Kunden sowie eine einfache Orientierung und gute Übersichtlichkeit", teilt das Unternehmen mit. "Wir freuen uns, mit frischen Ideen, einem komplett überarbeiteten Sortiment und unserem neuesten Laden-Design nach Gießen zurückzukehren", so Dr. Stephan Fanderl, als Mitglied der Unternehmensleitung unter anderem für den stationären Verkauf bei "Peek & Cloppenburg" verantwortlich. Das Unternehmen habe sich noch einmal intensiv mit dem Standort beschäftigt und sehe "mit unserem neuen Konzept und unserer gebündelten Sortimentskompetenz bei Damen- und Herrenbekleidung wirkliche Erfolgschancen in Gießen. Wir freuen uns daher sehr, ab kommendem Frühjahr wieder für unsere Kundschaft in Gießen da zu sein", so das Mitglied der Unternehmensleitung.

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Bauliche Veränderungen stehen im Innenbereich an. Außen bleibt das gewohnte Bild: "Die schöne Sandsteinfassade ist sehr wertig und bleibt natürlich genauso erhalten", berichtet Laumann. Die Motivation für den Kauf? "Die Lage ist aus unserer Sicht ein Alleinstellungsmerkmal und ein Leerstand mitten im Seltersweg ein Unding - das war der erste Impuls, den wir weiter verfolgen wollten. Wir hatten relativ schnell zwei sehr interessante bonitätsstarke Nutzer, die sich gerne längerfristig an dem Standort angesiedelt hätten. Es ist meines Erachtens die beste Lage der Stadt, was ja auch der Bodenrichtwert zeigt. Im laufenden Prozess hat 'P&C' die Situation neu geprüft und entschieden, mit neuem Konzept zurückzukehren", führt der Wettenberger Unternehmer aus.

Insgesamt gelte es, die Stadt attraktiv zu machen. "Ich begrüße die Entwicklung am gesamten Schlachthof-Areal - die 'Knossos-City-Idee' - und auch die Vision von der 'Lahn Welle', die man gegebenenfalls konstruieren möchte. Das sind tolle Projekte, die Lebensqualität und ein Alleinstellungsmerkmal in unsere Stadt bringen - das brauchen wir in Gießen. Genau in diese Richtung müssen wir in der Innenstadt weitermachen. Es gibt noch zahlreiche Ecken, die man noch schön entwickeln könnte", verdeutlicht Kai Laumann. Zu seinen Ideen für die Stadt zählt übrigens auch der Bau eines acht- bis zehngeschossigen Holzgebäudes als "Türöffner für interessante Ansiedlungen". Gerade nach der Pandemie und dem Facharbeitermangel brauche es Arbeitsplätze mit Qualität, "die sich in innovativen und coolen Gebäuden wiederfinden, wo sich die Menschen am Arbeitsplatz wohlfühlen".