Schwebende Goldkugeln, sich in Luft auflösende Tücher und eine zerrissene ECHO-Zeitung, die in Sekundenschnelle wieder zusammenwächst. Erstaunliches und schier Unglaubliches...
DARMSTADT. Schwebende Goldkugeln, sich in Luft auflösende Tücher und eine zerrissene ECHO-Zeitung, die in Sekundenschnelle wieder zusammenwächst. Erstaunliches und schier Unglaubliches bot sich den rund 70 Gästen bei der fünften Darmstädter Zauberschlacht. Drei Magier buhlten mit Witz, Ironie und atemberaubenden Tricks um die Zuschauergunst.
Am Ende der dreistündigen, mit Musikeinlagen gewürzten Veranstaltung im Alten Schalthaus in der Waldkolonie stand der Sieger fest. Wie schon bei der vor zehn Jahren erstmals durchgeführten Zauberschlacht machte „Maximus der Magier“ das Rennen.
Zaubersalz und Fingerschnippen
Hinter dem Künstlernamen verbirgt sich Daniel Schirner aus Neckargemünd. Er zauberte Geldscheine und Schnapsflaschen aus einem Buch hervor. Doch damit nicht genug. Den absoluten Clou landete der seit über 25 Jahren im magischen Geschäft tätige Illusionist und Publikumsliebling mit einer Herz sechs. Die hatte eine Zuschauerin aus einem Kartenspiel gezogen und anschließend wieder in den Stapel versenkt und gut gemischt. Dass Maximus in der Lage war, die Karte zu identifizieren, daran zweifelte wohl niemand. Aber dass die Publikumsassistentin die Karte in einer Zitrone wiederfinden würde, versetzte den Saal denn doch in ungläubiges Staunen. „Die Karte werde ich mein Leben lang behalten“, begeisterte sich die junge Frau nach ihrem Auftritt.
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Würzte Maximus seine Tricks mit je einer Prise Zaubersalz, reichte bei „Magic Alex“ ein einfaches Fingerschnippen. Durchnummerierte und mit einem hohlen, viereckigen Zylinder kurzzeitig verdeckte Klötze änderten so im Nu ihre Reihenfolge. Alles nur Illusion und Täuschung? Leere Gläser füllten sich wie von Geisterhand. Aus einer Röhre kam eine Flasche nach der anderen heraus.
Und auch Alexander Hubertus Gieß, so der bürgerliche Name des in Pfungstadt lebenden „Magic Alex“, bat immer wieder das Publikum um Mithilfe. So ließ er sich den Ring einer Zuschauerin geben, der prompt unter einem Tuch verschwand. Wiederfinden konnte die Besitzerin ihr Schmuckstück schließlich in der letzten vieler in einander verschachtelter, jeweils mit Gummibändern verschlossener Holzkisten.
Den Abend eingeleitet hatte „Malepartus“ alias Mathias Pippel. Der Darmstädter ist zugleich Organisator der Darmstädter Zauberschlacht, die er nach mehrjähriger Unterbrechung wieder einmal auf die Bühne brachte. Er ließ ein Ei verschwinden und wieder auftauchen, präsentierte Kartentricks, zeigte Fingerfertigkeit mit dem Drehwürfel „Rubik’s Cube“ und magische Backkünste: In einer leeren Keksdose ließ er Feuer auflodern und konnte so im Handumdrehen das Publikum mit Oreo-Keksen versorgen.
30 Minuten hatte jeder Magier Zeit, um das Publikum für sich zu begeistern. Das warf schließlich zuvor ausgeteilten Mini-Zauberstäbe in den Zylinder des jeweils favorisierten Zauberkünstlers. Anschließend wurde ganz ohne magisches Zutun „Maximus der Magier“ als Sieger ermittelt und mit Zauberkrone und Wanderpokal ausgezeichnet. Da die Frage, wie alle die Tricks funktionieren, auch an diesem magischen Abend unbeantwortet blieb, ließen die Magier ihr Publikum zwar ratlos aber auch ebenso fasziniert zurück.