Die Fete fällt aus: 70 Jahre Frankfurter Privattheater
Corona verdirbt das Jubiläum: Claus Helmer, Intendant der „Komödie“, hat allen Grund zum Feiern, aber leider keine Gelegenheit.
Von red
Prinzipal Claus Helmer (vorne) mit dem Ensemble der Erfolgsinszenierung „Monsieur Claude und seine Töchter“.
(Foto: Komödie)
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FRANKFURT - Schlechtes Timing für ein Jubiläum. Aber auf sowas nimmt eine Pandemie eben keine Rücksicht. Ans Feiern kann Theaterdirektor Claus Helmer denn auch derzeit nicht denken. Dabei ist sein Frankfurter Haus „Die Komödie“ gerade 70 Jahre alt geworden. Dass das Theater länger geschlossen ist, hat Helmer bisher nur einmal erlebt, heißt es in einer Pressemitteilung: Als das Stammhaus 1998 abgerissen wurde und der Spielbetrieb im Neubau am selben Ort nach 16 Monaten wieder aufgenommen werden konnte. Nun sind nicht nur seit Monaten die Vorstellungen abgesagt, auch die Geburtstagsfeier des Theaters ist der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen.
Übernommen hat Helmer das Privattheater 1972, als er, gerade 28 Jahre war. Zuvor hatte es der Schauspieler und Regisseur Helmut Kollek geführt, der es in der Nachkriegszeit als „Theater am Roßmarkt“ gegründet hatte. Nach zehn Jahren zog Kollek an die heutige Adresse, die Neue Mainzer Straße 18, und nannte sein Theater fortan „Die Komödie“. Der Name wurde Programm, unterhaltend sollte der Spielplan sein, ohne „Problematik und literarischen Avantgardismus“.
Als neuer Theaterdirektor holte Claus Helmer prominente Akteure wie Walter Giller und Hannelore Schroth nach Frankfurt. Sein 65. Bühnenjubiläum wollte der Prinzipal eigentlich im März 2021 mit dem zweiten Teil des Theaterstücks „Monsieurs Claude und seine Töchter“ feiern. Mit mehr als 80 ausverkauften Vorstellungen war der erste Teil eine der erfolgreichen Inszenierungen vor der Corona-Pandemie. Doch wegen der Hygienevorschriften, die es schon unmöglich machen, dass elf Personen auf der Bühne spielen, will er ein solches Vorhaben lieber erst mal nicht riskieren.