Einst wurde hier gebadet, jetzt wird hier musiziert, gelacht, performt und vorgetragen. Ein Blick hinter die Kulissen des Theaters im Pariser Hof in Wiesbaden.
WIESBADEN - Wiesbaden. 28 Jahre lang versorgte das Pariser Hoftheater Wiesbaden mit Kabarett, Comedy, Live-Musik, Lesungen, Diskussions- und Filmabenden. Von 1998 an gehörte auch Fabián Kuhl zur Betreiberriege um Susanne Fischer und Wilfried Weber – die 2014 die Segel strich. „Dann gab es eigentlich nur zwei Optionen“, erzählt Kuhl. „Entweder diese Spielstätte geht für Wiesbaden verloren oder es findet sich eine Truppe, die das weitermacht.“ Die Truppe, die sich fand, gründete das Theater im Pariser Hof. Eine Name, in dem Tradition und Neuanfang sich verbinden. Direktor ist Fabián Kuhl, das dreiköpfige Kernteam stemmt im arbeitsintensiven Ehrenamt sechs bis zehn Veranstaltungen pro Monat. Kabarett, Theater und Livemusik sind bis heute die Eckpfeiler des Programms, das nach der Sommerpause zum 1. September wieder Fahrt aufnimmt.
Die Spiegelgasse, in der das Theater sein Zuhause hat, war einst Zentrum der jüdischen Gemeinde von Wiesbaden, das Gebäude ein jüdisches Badehaus, später ein Hotel. Wo heute die Bühne steht, war der Speisesaal. Was vom Thermalbad im Untergeschoss übrig ist, wird als Lager genutzt. „Unter den Bodenbrettern sind die alten Thermalwannen“, so Kuhl. „Die sind denkmalgeschützt.“
Wenn schon nicht gebadet, so konnte beim Videodreh für „Pfeiffers Kultur Kiosk“ doch noch einiges mehr über Historie und Zukunftsperspektiven des Theaters im Pariser Hof in Erfahrung gebracht und ins Bild gesetzt werden. Schauen Sie es sich an – ab heute im Internet.