Das Kommunale Kino Weiterstadt zeigt die sehenswerte Dokumentation über Rocklady Suzie Quatro
Von Gregor Ries
Ein Star macht Hausmusik: Suzi Quatro im Filmporträt von Liam Firmager.
(Foto: Arsenal-Film)
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WEITERSTADT - Nicht nur in Deutschland, auch in Australien erfreute sich US-Rockröhre Suzi Quatro großer Beliebtheit. Daher überrascht es nicht völlig, dass die Biografie „Suzi Q.“ der besonders in den Siebzigern erfolgreichen Bassistin und Sängerin von dem australischen Dokumentarregisseur Liam Firmager stammt. Trotz Pandemie ließ es sich der Arsenal Verleih nicht nehmen, das Porträt pünktlich zu ihrem 70 Geburtstag am 3. Juni zu starten. In fünf Vorstellungen vom Donnerstag, 23., bis Montag, 27. Juli, zeigt nun das Kommunale Kino Weiterstadt diese sehenswerte Dokumentation.
Im Rock’n’Roll-Geschäft gehörte Susan Kay Quatro zu den Vorreiterinnen. Weltweit verkaufte sie mehr als 55 Millionen Platten. Auch heute ist die teils in Hamburg lebende Rockqueen noch unterwegs. Der Film beschäftigt sich mit ihren ersten Auftritten gemeinsam mit ihren Schwestern als „The Pleasure Seekers“, ihrem Solodurchbruch mit einer vom Boogie geprägten britischen Band und der langen Durststrecke in Amerika.
Erst als sie in der US-Sitcom „Happy Days“ als Rocklady auftrat und Balladen veröffentlichte, erlangte Suzi Quatro in ihrer Heimat etwas mehr Popularität. Kurz darauf wurde sie von Joan Jett überholt, einem ihrer größten Fans. Als in Sachen Charterfolge nicht mehr die großen Hits zu verzeichnen waren, verlegte sich die Entertainerin zusätzlich auf Musicalauftritte.
Mit Alice Cooper, Joan Jett, Deborah Harry von „Blondie“, den Musikern der „Talking Heads“, TV-Partner Henry Winkler, ihrem Ex-Mann und Bandkollegen Len Tuckey oder ihrer Familie kommen zahlreiche Weggefährten und Kollegen zu Wort. Nicht verschwiegen wird der Umstand, dass es zwischen Suzi und ihren Schwestern nach den ersten britischen Erfolgen 1973 zu Differenzen kam. Dieser Entwicklung mag der Umstand geschuldet sein, dass eine von ihnen bei den Interviews fehlt.
Trotz der Fülle an Gesprächen schlägt das ausführliche Feature ein wohltuend ruhiges Tempo an. Der Zuschauer wird nicht wie häufig mit Interviewclips erschlagen. Mit Ausnahme ihrer späteren deutschen Ehe, die lediglich in einem Nebensatz erwähnt wird, kommen alle Phasen von Suzis wechselhafter Karriere in Konzert-, Theater- und TV-Ausschnitten zu Ehren.
Mit ihrem Sohn Richard Tuckey nahm sie 2019 ihr bislang letztes Album „No Control“ auf. Dieses Werk mit bewährten Hardrock-Stampfern beweist, dass Suzi Quatro der Bühne noch lange nicht Lebewohl gesagt hat.