Einen neuen Chef bekommen die 500 Beschäftigten des Kostheimer Essity-Papierwerks. In der Belegschaft hat es sich längst herumgesprochen, jetzt erfährt es auch die...
KOSTHEIM. Einen neuen Chef bekommen die 500 Beschäftigten des Kostheimer Essity-Papierwerks. In der Belegschaft hat es sich längst herumgesprochen, jetzt erfährt es auch die Öffentlichkeit. Zum 1. Januar rückt Thorsten Becherer in die Position des Werksleiters auf. Der bisherige Leiter der Papierverarbeitungssektion löst Jan Wohbold ab, der vor drei Jahren nach Kostheim kam und nun in dem schwedischen Essity-Konzern eine neue Aufgabe übernehmen wird. Wohlbold trägt in Zukunft die Verantwortung für Arbeitssysteme in allen europäischen Essity-Werken. Thorsten Becherer ist seit 2013 in Kostheim der Verantwortliche für die Herstellung von Papierhandtüchern. Schon einmal machte er über das Werk hinaus, als innovativer Geist von sich reden. Als zwei Mitarbeiter der Fabrik 2015 für ihre Abschlussarbeit bei der Technikerprüfung für Automatisierungstechnik einen internationalen Technologiepreis gewannen, hatte er zuvor schützend seine Hand über das Projekt gehalten. Der „Torminator“, ein vollautomatischer Torwart, sorgte damals für Furore.
Bildergalerie
Becherer verfügt über eine bewegte Karriere auf internationalem Parkett. Von 2005 bis 2008 arbeitete er als Entwicklungshelfer für den Deutschen Entwicklungsdienst in Addis Abeba in Äthiopien. Anschließend war er in verschiedenen Industrieunternehmen tätig, bis er 2008 zu Essity kam und dort als Manager für die Marke Tempo verantwortlich zeichnete. Ab 2010 kümmerte sich Becherer um die Energiebilanz des schwedischen Konzerns. Er setzte ein Programm zur Verminderung des Energieeinsatzes und der Kohlendioxid-Emissionen um.
Das Kostheimer Werk sei 1885 gegründet worden, es blicke auf 132 Jahre Geschichte zurück. Er sei stolz, mit der Belegschaft diese Geschichte weiterschreiben zu können, sagte Becherer. Die Übernahme der Werksleitung sei mit einer großen Verantwortung verbunden, für die Menschen, die Essity-Produkte benutzten wie für die Mitarbeiter, wird der künftige Werksleiter in einer Mitteilung des Unternehmens zitiert. Vorgänger Jan Wohlbold wird in Kostheim Spuren hinterlassen. Einer seiner letzten Missionen war die Wegbereitung für den neuen Grüngürtel, der die Papierfabrik vom Wohnviertel im Kirschgarten trennt. Unlängst war auf dem letzten Teil der Anlage, die sich nun bis zum Aussichtsturm am ehemaligen Werkshafen erstreckt, Rasensamen eingesät worden. Sobald das Grün sprießt, werde die Papierfabrik die neue Grünanlage der Stadt übergeben. Es habe ihm Spaß gemacht, das Projekt mitzugestalten. Wenn im Frühling alles blühe, komme er gern wieder zum Spaziergang nach Kostheim, sagte Wohlbold.