Dank Mondfinsternis: Mainzer Sommerlichter mit inoffiziellem...

Die Mainzer lassen es mit der Veranstaltung Sommerlichter weiter knallen. Wiesbaden Marketing richtet die Party am Kasteler Rheinufer dagegen nicht mehr aus. Doch mit Himmelsbeobachtungen und dem Bastion-von-Schönborn-Programm gibt es Alternativen. Archivfoto: Fotofarmer

Ein astronomisches Ereignis sorgt dafür, dass das Mainzer Sommerlichter-Festival am kommenden Wochenende doch einen Ableger am Kasteler Museumsufer bekommt. Nicht offiziell,...

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KASTEL. Sommerlichter durch Mondfinsternis: Ein astronomisches Ereignis sorgt dafür, dass das Mainzer Sommerlichter-Festival am kommenden Wochenende doch einen Ableger am Kasteler Museumsufer bekommt. Nicht offiziell, aber informell: Mitglieder der Astronomischen Arbeitsgemeinschaft der Sternenfreunde Mainz und Umgebung wollen am Freitag mit Teleskopen anrücken, damit Besucher das Himmelsphänomen bestaunen können.

Neben der Bastion von Schönborn am Fuß des Flößerdenkmals werden die Sternenfreunde ihren Beobachtungsposten beziehen. „Wir rechnen nicht mit 10.000 Besuchern, hoffen aber auf einige 100“, sagte ihr Sprecher Burkhard Wiche. Die Ausrichterin des Festivals „Mainzplus“, die kommunale Marketinggesellschaft der Mainzer, will für den Beitrag der Astronomen im Sommerlichter-Programm werben, das für einigen Wirbel gesorgt hatte.

Von der Euphorie ein Stück aufnehmen

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Im Vorjahr hatten die Marketinggesellschaften von Mainz und Wiesbaden den Festivalteil in Kastel erstmals gemeinsam ausgerichtet. In diesem Jahr winkte Wiesbaden-Marketing ab. Als Grund wurde angegeben, dass es nicht gelungen sei, einen Veranstalter für den Auftrag zu gewinnen, sich um die Kasteler Seite zu kümmern. Die Marketing-Gesellschaften der beiden Städte hätten den Festivalteil auf der hessischen Seite auch nicht in eigener Trägerschaft ausrichten wollen, hieß es bei Wiesbaden-Marketing.

Im Stadtteil traf diese Einstellung auf Befremden, nachdem im Städteausschuss Mainz-Wiesbaden sowie im Kasteler Ortsbeirat noch große Euphorie geherrscht hatte. Von dieser Pro-Stimmung will die Gastronomie in der Bastion von Schönborn ein großes Stück aufnehmen und in Eigeninitiative Sommerlichter-Atmosphäre am Kasteler Museumsufer schaffen. Die Besucher sollen es nicht merken, dass die Promenade vor der Reduit kein offizieller Veranstaltungsort ist. Gastronom Ralf Kraft will vor der Reduit Mainzer Sommerlichter-Fahnen aufziehen. Außerdem will die Bastion mit einem Programm aufwarten. „Vielleicht wird sich Wiesbaden im nächsten Jahr doch wieder einbringen“, sagte Kraft.

Am Freitag gibt es um 19 Uhr ein „Chill-and-Relax“ am Strand. Parallel dazu wollen die Mainzer Sternenfreunde ihre Teleskope in Stellung bringen. Das wird nur funktionieren, wenn sich der Himmel an diesem Abend nicht wolkenverhangen zeigt. Ab Sonnenuntergang wollen die Astronomen Himmelsbeobachtungen anbieten, einen Blick auf die Planeten Venus, auf Jupiter, Saturn und Mars und schließlich auf den Mond ermöglichen, der sich ab 21 Uhr verfinstert. Um 21.30 Uhr habe sich die Erde dann so zwischen die Sonne und den Trabanten geschoben, dass eine totale Mondfinsternis beginne. Nach Berechnungen werde die Finsternis um 22.22 Uhr ihren Höhepunkt erreichen und bis kurz nach Mitternacht zu sehen sein. Danach trete der Mond wieder aus dem Kernschatten der Erde aus.

Strandparty am Samstag

Am Museumsufer geht es am Samstagabend dann mit dem Bastion-von-Schönborn-Programm weiter. Um um 19 Uhr steigt eine Strandparty mit Diskjockeys und der Möglichkeit, das Sommerlichter-Feuerwerk von prominenter Warte aus zu sehen. Am Sonntag gibt zum Abschluss um 19 Uhr die Mainzer Band „Jammin‘ Cool“ ein Konzert.

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Die Astronomische Arbeitsgemeinschaft hat vorab einige Wünsche angemeldet, um auf der Rheinpromenade gute Beobachtungsbedingungen zu schaffen. Die Reduit sollte nicht ganz so grell angestrahlt und die Wegebeleuchtung entlang der Promenade bis zur Lachebrücke ausgeschaltet werden. Dort könnten die für die Straßenlampen zuständigen Mainzer Stadtwerke den Astronomen einen Freundschaftsdienst erweisen.